Befragte Ärzte befürworten eine flächendeckende Einführung von Telemedizin
zur Unterstützung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzschwäche.
Für eine gute Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz
EHeR•versorgt wurde vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Rahmen der Zukunftsinitiative „Gesundheit und Pflege – 2020“ initiiert, um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz zu unterstützen.
In EHeR•versorgt werden die positiven Ergebnisse aus dem Versorgungsprogramm E.He.R. dem Eifelkreis Bitburg-Prüm zugänglich gemacht. Gemeinsam mit regionalen Partnern werden neben Patienten* mit bestehender chronischer Herzinsuffizienz auch Patienten nach einer akuten Herzinsuffizienz von dem Versorgungskonzept profitieren.
Zentrales Ziel des Versorgungkonzeptes EHeR•versorgt ist es, durch Telemonitoring die Patienten auch zwischen den Arztbesuchen gut zu versorgen. Telemonitoring bei EHeR•versorgt heißt, dass Patienten regelmäßig, in den eigenen vier Wänden Gewicht, Blutdruck und Puls messen und diese Daten automatisch an unser Telemedizinzentrum übertragen. Die Werte werden täglich im Telemedizinzentrum geprüft. Auf Basis der Informationen können behandelnde Ärzte die Therapie noch besser an Patienten* anpassen. Auf sich anbahnende Veränderungen des Gesundheitszustandes wird durch das Telemedizinzentrum gemeinsam mit den behandelnden Ärzten schnell und adäquat reagiert.
„Ich bin froh, dass es diese Studie gibt, hat sie doch dafür gesorgt, dass ich mich sicherer fühle und beruhigt in mein neues Leben starten kann.“
zur Unterstützung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzschwäche.
Das SAT.1-Regionalmagazin für Rheinland-Pfalz und Hessen berichtet in seinem Beitrag „Der Landarzt 2.0“ über das Projekt E.He.R. und die Vorteile und Notwendigkeit der Telemedizin – besonders in ländlichen Gebieten.
Präsentation von E.He.R. am 13. Januar 2014 in Bad Kreuznach
In Rheinland‐Pfalz leben knapp 117.000 Menschen mit Herzinsuffizienz. Davon werden jährlich rund 22.000 mit der Hauptdiagnose Herzinsuffizienz im Krankenhaus aufgenommen, 53.000 Patienten mit einer Herzinsuffizienz werden gleichzeitig aufgrund einer anderen Diagnose stationär behandelt (Herzinsuffizienz als Sekundärdiagnose / Begleitdiagnose). Die Anzahl der Betroffenen steigt mit zunehmendem Alter.
Die Herausforderung liegt in der flächendeckenden Versorgung
Der landschaftlich schöne Eifelkreis Bitburg-Prüm ist der größte Landkreis in Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig ist er der Kreis mit der geringsten Einwohnerdichte. So sind die Entfernungen zum Haus- oder Facharzt teilweise groß. Die Anfahrt zum behandelnden Arzt kann beschwerlich werden. Dies erschwert die notwendige enge Abstimmung der Therapie zwischen den Patienten und dem behandelnden Arzt. Telemonitoring bietet die Möglichkeit einer ergänzenden Betreuung unabhängig vom Aufenthaltsort und gewährleistet ein hohes Maß an Patientensicherheit auch zwischen den regelmäßigen Untersuchungen beim Hausarzt oder Kardiologen.
Das in der Westpfalz erfolgreich umgesetzte telemedizinisch gestützte Versorgungskonzept „E.He.R.-Etablierung eines Versorgungskonzeptes für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen in Rheinland-Pfalz“ wurde durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demografie (MSAGD) im Rahmen der Initiative „Gesundheit und Pflege – 2020“ zwischen Juni 2012 – Dezember 2014 gefördert.
E.He.R. in der Westpfalz betreute 100 Patienten über mindestens 6 Monate. Die Patienten wohnten bis zu 90 km von Kaiserslautern entfernt und sendeten täglich Blutdruck, Gewicht und Puls sowie teilweise Daten aus funkfähigen implantierten kardialen Geräten, z.B. Herzschrittmachern.
E.He.R. konnte den positiven Einfluss des telemedizinisch gestützten Versorgungskonzeptes auf die Symptome und die Lebensqualität der Patienten eindrücklich belegen. Nach sechs Monaten im Betreuungsprogramm wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse stehen für Sie in unserer Broschüre zum Herunterladen bereit:
Das Projekt wurde beendet.
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus E.He.R. soll das Angebot einer weiteren Region, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, zugänglich gemacht werden. Das Umsetzungsprojekt EHeR•versorgt stellt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer flächendeckenden nachhaltigen Versorgung dar. EHeR•versorgt wird von Mai 2015 bis April 2016 durch das MSAGD gefördert. In die Versorgung mit einbezogen werden, zusätzlich zu den Patienten mit bestehender chronischer Herzinsuffizienz, auch Patienten, die nach einer akuten Herzinsuffizienz das Krankenhaus verlassen.
Ziel von EHeR•versorgt ist es, ein Versorgungsnetzwerk mit einer begleitenden telemedizinischen Betreuung zu etablieren. Damit werden die Haus- und Fachärzte entlastet und die geringer werdende Anzahl niedergelassener Ärzte unterstützt. Die gute medizinische Versorgung der Patienten kann flächendeckend und nachhaltig unterstützt werden. Die telemedizinische Betreuung der Menschen mit Herzinsuffizienz rund um die Uhr wird den Patienten als Ergänzung zur persönlichen Betreuung durch die behandelnden Ärzte angeboten.
EHeR•versorgt bietet:
Das Konzept wurde von der Ethikkommission der Landesärztekammer und vom Landesbeauftragten für den Datenschutz Rheinland‐Pfalz geprüft. Das Konzept wurde zustimmend bewertet. Alle geltenden Datenschutzanforderungen werden eingehalten. Falls Sie Fragen zum Datenschutz haben, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Telemonitoring beinhaltet die telemedizinisch gestützte Erhebung, Übertragung, Dokumentation und Bewertung geeigneter Daten von betreuten Patienten über räumliche und zeitliche Distanzen hinweg (Beolchi & Facchinetti, 2003). Ziel des Telemonitorings ist die Erhaltung oder Verbesserung des Gesundheitszustandes der Patienten.
Bei EHeR•versorgt senden Patienten mit Herzinsuffizienz durch eine Körperwaage, ein Blutdruckmessgerät und ein Übertragungsgerät ihr Gewicht, Blutdruck und Puls an unser Telemedizinzentrum. Die Geräte senden elektronisch die Parameter tagesaktuell und unabhängig von Ihrem Aufenthaltsort .
Die Übertragung der Daten erfolgt über Mobilfunk zu einem, vorher mit dem Patienten, vereinbarten Termin oder nach dem eigenen Bedarf.
Die Werte werden täglich vom Telemedizinzentrum geprüft. Regelmäßig erhält der behandelnde Arzt einen Report, um seine Therapie noch besser an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Veränderungen des Gesundheitszustandes werden durch das Telemedizinzentrum rasch erkannt. Notwendige Maßnahmen können schnell, in Absprache mit dem Patienten und dem behandelnden Arzt, eingeleitet werden. Bei Fragen hat der Patient die Möglichkeit, jederzeit – 24 Stunden an 7 Tagen pro Wochen – das Telemedizinzentrum anzurufen.
*Mit Blick auf eine bessere Lesbarkeit wird auf dieser Seite die männliche Form genutzt. Wir meinen natürlich stets beide Geschlechter.